Was lange währt
07/12/2010

Tadaaaa

Es gibt einiges nachzuholen … so circa ein Monat ohne ordentliche Einträge… oh je

Okay, dann machen wir mal eine kleine Zeitreise und wandern zurück zum 6.11. An diesem Tag ging es mit Ali auf zur Ginza, hat ein ziemlich nobles Image dieses Viertel, was durch die Dichte der Markengeschäfte nicht gerade besser wird. Vorher haben wir allerdings noch einen kleinen Abtsecher nach Shibuya gemacht um meine Handschuhe wiederzuholen (hab die gestern übrigens schon wieder vergessen, zuminest einen von beiden) Und wenn wir schonmal da sind, können wir natürlich auch gleich Puris machen, nicht wahr? :D

Dann gings auf zur Ginza zu einer International Party, wobei alle Frauen, die im Kleid kamen nur 500 Yen Eintritt gezahlt haben mit „Nomihoudai“.  Es hat gar nicht lange gedauert bis sich die ersten zu uns gesellt und wir über alles mögliche geredet haben.  Nach dem Pokémon-Prinziep noch Mail-Adressen ausgetauscht und ab gings nach hause. Das Lustigste ist eigentlich passiert, wie wir mit dem Toudai-Studenten Richtung Heimat gingen: auf dem Weg zur Bahn legt es mich innerhalb von 5 Minuten nicht nur einmal der Länge nach hin, nein, gleich 2 Mal! Und das, obwohl ich nicht mal angetrunken war – aber wenigstens konnte ich meine Umwelt erheitern, hat ja auch was für sich :D Wir haben kurz vor Schluss übrigens noch 2 Karten für freien Eintritt bekommen, falls wir nochmal hingehen sollten.

Danach passierte 10 Tage nicht viel, außer das ich mit Ali einmal 4 Stunden beim Karaoke war, zu einem spott-billigem Preis – kein Wunder, es war ein Montag. Allgemein war der November eher ruhig, da ich mich auf meinen Vortrag fürs Seminar vorbereiten wollte, am 16. war allerdings eines meiner Highlight-Events bis dato (obwohl ich sagen muss, dass die seit letzter Woche auch zunehmen..wo kommt dieses Sozialleben auf einmal her?? Das hat schon fast erschreckende Ausmaße)

Okay, 16.11. – wie gewöhnlich Englischnachhilfe in Yokohoma (okay, das war an diesem Tag erst zum zweiten Mal, aber wir wollen ja nicht kleinlich sein. Das macht die Ereignisse des Abends nur umso unglaublicher)

Ich bin ca. 15 Minuten zu früh und stehe in der Kälte, da ich es höflicher finde vor dem Café zu warten als drinnen, aber das ist glaub ich nur meine persönliche Macke, nur um das festzustellen, das mein Schüler die ganze Zeit über drinnen saß. Wie dem auch sei, wir haben uns dann wie gehabt 90 Minuten unterhalten und wie wir dann rausgegangen sind telefonierte er plötzlich mit seinem Vorgesetzten, der offensichtlich ganz alleine in einem Izakaya saß und meinen Schüler gefragt hat, ob er ihn nicht Gesellschaft leisten will. Der wiederum hat seinen Chef gefragt, ob er mich denn nicht mitnehmen kann und hat auch gefragt ob es denn ok wäre, wenn wir ins Kyabakura gehen. Wie ich das gehört hab ist mir glaub ich alles aus dem Gesicht gefallen. Ich hätte alles für möglich gehalten, aber nicht das! Sein Chef schien kein Problem damit zu haben, also sind wir in ein Taxi gestiegen und auf zum Izakaya. Ich war schon ziemlich nervös, schließlich wollte ich meinen Schüler vor seinem Chef nicht blamieren oder so, wo er doch extra gefragt hat, ob ich mitkommen darf.

Die Unterhaltung war super lustig, denn irgendwann sind sie auf das Spiel gekommen sich gegenseitig zu sagen, wer mir denn nicht was zahlen soll, zB.: „Ok, dann kauf ihr doch nen Nintendo DS.“ „Wenn du die Miete übernimmst.“ Irgendwann wusste ich schon nicht mehr, was für ein Gesicht ich machen soll, weil das alles einfach nur so skurril war. Manchmal hatte ich das Gefühl, bei einem halben Omiai zu sein.

Danach ging es ins Kyabakura. Asuka, die eigentlich so gut wie die ganze Zeit neben mir saß war wirklich super nett – hätte nicht gedacht so gut mit ihr reden zu können. Woran ich mich allerdings den ganzen Abend (eigentlich bis jetzt) nicht gewöhnen konnte war mit „Sensei“ (Lehrer) angesprochen zu werden, weil ich ganz einfach über eine Dekade jünger bin als mein Schüler – aber das ist halt Japan, da ist man schnell mal irgendwas und in dem Fall halt ein Lehrer :D

Ich schwöre das ich den ganzen Heimweg über wie ein Honigkuchenpferd gegrinst hab. Am nächsten Morgen ging es dann brav zu Uni :D

Am 19. hatte ich dann meinen Vortrag in meinem Seminar – bestechenderweise über Host Clubs. Normal sieht der Plan so aus, dass immer zwei vortragen, aber als der Glückspilz der ich nun manchmal bin war der/die andere nicht da, und es wurde die ganze Zeit über mein Thema geredet. Keine Ahnung wann ich das letzte Mal so nervös vor einem Vortrag war, aber am Ende ist es doch ganz gut gelaufen. An diesem Tag hab ich übrigens endlich mal gefragt, wie es mit einer Seminararbeit aussieht und ja, ich muss eine schreiben, allerdings keine Ahnung wie lang die sein soll, darüber hat der Prof keine Vorstellung. Würde mir das in Wien passieren könnte ich gleich Amok laufen *gg* Aber in Japan nimmt man sowas wohl nicht ganz so ernst (wurde mir am Sonntag übrigens bestätigt wie ich von Yuki erzählt bekommen habe, dass man für einige Seminare nicht mal ne Arbeit schreiben muss bzw. das Thema der Arbeit so rein absolut gar nichts mit dem Thema des Seminars zu tun haben muss.. undenkbar daheim, absolut undenkbar!)

Danach ist wieder nicht recht viel passiert, da sich bis letzte Woche meine Pläne irgendwie ständig über den Haufen geworfen haben.

Aber wie ich am 23. arbeiten war sind wir nachher noch Essen bzw. Trinken gegangen in ein super chices Izakaya. Die Unterhaltung war auch super lustig, vor allem auf Grund von leichten Verständigungsproblemen *gg*

Sehr guter Tofu! Sah alles nicht nur gut aus, sondern hat auch gut geschmeckt

Wie gesagt, sehr netter Abend :D

Es folgte dann irgendwann der 28. (logischerweise) Ich war da zwar schon seit Mittwoch am kränkeln, aber das hat mich nicht abgehalten, nur fast, mit nach Kamakura zu fahren (ich sollte so langsam mal die Postkarten schreiben! Wo ich doch endlich mal welche aufgetrieben hab). Mit dem Bus ist es extrem billig und eigentlich auch gar nicht weit, wenn sich nicht gerade alles staut. Zuerst haben wir uns den  großen Buddha angesehen, über 12 Meter groß, glaub ich, und man kann auch reingehen!

Ich habs geschaft ein Bild ganz ohne Menschen zu machen!! Zum Vergleich wie viele da eigentlich unterwegs waren:

hehe

Dann haben wir zufällig auch noch Sonja, die an der Hosei Uni ist (stimmt doch oder?) und ein paar ihrer japanischen Kollegen getroffen! Manchmal ist Japan wirklich ein Dorf.

Weiter gings mit zwischenzeitlicher Stärkung in Form von riesen Senbei zum Hase-Dera, ein Tempel der so gut wie um die Ecke liegt. Der hat eine wunderschöne Gartenanlage und sogar eine einer Gottheit geweihte Höhle, in die man reingehen kann, allerdings streckenweise nur gebückt.

Senbei :D die allerdings im Laufe der Zeit immer mehr im Mund geworden sind

leider zeigt das Bild nicht wie schön es wirklich war

Am Abend ging es dann wieder Heim, kaum zu glauben, dass wir für den Buddha und den Tempel so viel Zeit gebraucht haben. Wir waren auf jedenfall ziemlich fertig, aber es hat sich gelohnt!

Bis zum Freitag ist dann nicht mehr viel passiert, aber seit dem 3. Dezember bin ich nur am routieren *g*

Am 3. Dezember war wieder ein Treffen mit Kazuki angesagt und wie eine Mail kam dachte ich schon, dass es ins Wasser fällt aber nein, er hat nur gefragt, ob er nicht Freunde mitbringen kann. Ja, warum nicht – mir solls egal sein. Nach dem Unterricht ging es also auf nach Ikebukuro – wo ich dieses Jahr eh noch nicht gewesen bin. Eigentlich war ja 7 ausgemacht, aber irgendwie hat der Herr sich eingebildet, dass wir uns um 6 treffen, also hab ich Shibuya gestrichen und bin gleich nach Ikebukuro gefahren wo ich erst recht hab warten müssen, aber wenigstens war es angenehm warm an dem Tag – mit 23 Grad um Dezember! Als wir endlich alle beisammen waren ging es auf zum Billard :D ich habs ewig nicht mehr gespielt, aber das Glück war an dem Tag halbwegs auf meiner Seite und die ein oder andere Kugel rein ging. Nach dem Billard sind wir noch in ein Izakaya. Seine Freunde waren wirklich nett und Ma-kun hat mich ziemlich an Sato Takeru erinnert muss ich sagen. Irgendwann wolln wir vielleicht mal zusammen zum Karaoke gehn – wär sicher lustig :D Leider keine Bilder gemacht – fail. Aber beim nächsten Mal! (insofern es eins gibt)

Am Samstag war die Welcome-Party, die mein Deutsch Schüler für mich veranstaltet hat. Am Vormittag ist da das Paket meiner Eltern gekommen über das ich mich wie ein Schneekönig gefreut hab und immernoch freu :D Danke Danke!

Mein Schüler und ein Freund von ihm haben Oden und Nabe vorbereitet – super viel. Selbst Clara ist an dem Tag mal richtig satt geworden – glaub ich zumindest. Ehrlich gesagt hat es mich an dem Tag mal wieder super geflasht wie wir es schaffen uns locker einen ganzen Abend auf Japanisch zu unterhalten, völlig zwanglos – immernoch erstaunlich für mich.

Am Sonntag war das Treffen mit Yuki, a la alle guten Dinge sind 3, weil wir das schon 2 Mal verschoben haben. Auf dem Weg nach Shinjuku bin ich in Shibuya ausgestiegen um im 109 einzukaufen, allerdings gabs das was ich wollte nicht mehr, und da ich nicht viel Zeit hatte bin ich einfach nur durchgerusht und mit leeren Händen wieder raus – Geld gespart, da bin ich auch nicht böse *gg*

Nach den obligatorischen, wär hätte es gedacht, Purikura gings zum Karaoke und … Oh mein Gott – was für ne Stimme, die hat mich echt geflasht! Wie ein Orkan, wirklich (merkt man das ichs immer noch nicht pack? *gg*)

Der nächste Programmpunkt war, auch so ziemlich obligatorisch, ein Izakaya mit Nabe – denn das Nomihoudai gabs nur in Kombi mit einem Menü. War aber sehr gut – auch wenn es seltsamerweise die ganze Zeit über Weihnachtslieder gespielt hat, was gar nicht passen wollte… und in die Wände waren Aquarien eingelassen mit ganz viele Fischen drin. Die Izakaya hier sind wir wirklich sehr stylisch – trotzdem ich immer vergess Bilder zu machen.. Schande über mich!

Da es noch relativ zeitig war sind wir dann noch in ein andres Izakaya gezogen, und diesmal war nicht ich es, die sich abgeschossen hat! HA! Das musste jetzt fürs Ego sein *gg* Auf den Weg zum Bahnhof hab ich ein bisschen Stütze gespielt, aber das ist schon okay, ich kenn das ja. Da es mir immer noch zu zeitig und ich sowieso schon in Shinjuku war hab ich noch einen Abstecher nach Kabukucho gemacht – wo ich lustigerweise einen Flyer für nen Laden bekommen hab in dem ich dieses Jahr schon war – aber das haben die anscheinend nicht gemerkt und ich bin nochmal billiger reingekommen :D Luxis <3

23.30 Uhr (diese Uhrzeit bleibt besser unkommentiert) bin ich dann zum Bahnhof und hab in Shinagawa noch so ziemlich die letzte, wenn nicht sogar die letzte Bahn erwischt, die allerdings nur bis Kanazawabunko gefahren ist, was eine Station vor meiner ist. Ich hab keine Ahnung wie (die Yokosuka Schilder waren schon ne Hilfe!), aber ich hab Heim gefunden. Super lustig war noch die Szene wie ich gerade in der Gegend rumsteh und mein Onigiri auspack und ein Auto neben mir hät und der Fahrer mich fragt, ob er mich Heim fahren soll. Keine Ahnung wie lange ich ihn fassungslos angesehen hab bevor ich höflich lächelnd abgelehnt hab.

Ehrlich, ich kann den Berg nicht ausstehen, aber halb zwei in der Nacht lass ich mich sicher nicht von irgendwem Heim fahren. So geistesabwesend könnte ich glaub ich niemals sein (obwohl….xD)

Heute ist wieder Nachhilfe und diese und nächste Woche auch schon wieder verplant – wo auch immer das jetzt auf einmal er kam.

Morgen geh ich mir die Weihnachtsbeleuchtung um Minato Mirai herum ansehen, am Samstag hat mich mein Englisch Schüler zu seinem Club eingeladen, mit anschließendem Nomikai, am Sonntag auch ein Treffen, am Monatg treffen wir uns endlich mal wieder mit unseren Tutorinnen (in einem Izakaya haha) und am Dienstag keine Nachhilfe aber ein Essen und wieder Kyabakura .. ich glaub das wars fürs erste…

und wenn ich nicht kategorisch alles abgelehent, bzw der Tag mehr als 24 Stunden hätte würde ich heute nicht nur Nachhilfe geben, sondern auch noch ins Disneyland gehen und mich mit 2 verschiedenen Leuten treffen xD , aber zum Glück ist der Tag nicht so lang

So, das war ein Monat Japan in Kurzfassung, ich hoffe ich schreib jetzt wieder regelmäßiger, damit sich das nicht mehr so aufstaut (wenn ich nicht zwischen durch die kleinen Nachrichten schreiben würde und mein Handy als Terminkalender missbrauchen würde wüsste ich gar nicht mehr, was ich alles gemacht habe…)

Man liest sich :D